Rückbau zur Naturoase: Ökologische Aufwertung im Wehrenbachtobe
Realisiert:
2024
ausgeführt von:
Naturnetz Mittelland
Die artenreichen Lebensräume des Wehrenbachtobels
Die Naturschutzgebiete im Wehrenbachtobel auf städtischem Zürcher Boden weisen ein besonderes Mosaik an artenreichen Lebensräumen auf. Viele verschiedene Waldgesellschaften mit hohem Altholzanteil verflechten sich hier mit Wiesen in den verschiedensten Ausprägungen, vielfältigen Hecken, Quellaufstössen und Kleingewässern. Das Wehrenbachtobel bietet somit vielen seltenen und bedrohten Pflanzen- und Tierarten einen wichtigen Lebensraum.
Rückbau alter Bauten: Ein Schritt zurück zur Natur
Mitten in der Kernzone des Naturschutzgebietes gibt es auf von der Stadt verpachteten Flächen noch verschiedene Bauten aus Zeiten, in denen es noch keine Naturschutzverordnung gab. Da diese den Schutzzielen der heutigen Verordnung widersprechen, werden sie bei Pachtaufgabe in der Regel nicht neu verpachtet. Im Jahr 2022 wurde ein solches Häuschen, das seit mehr als 50 Jahren genutzt wurde, an die Stadt Zürich zurückgegeben. Im Auftrag von Grün Stadt Zürich konnte das Naturnetz das Häuschen zurückbauen und eine ökologische Aufwertung der Parzelle umsetzen.
Mit Vorschlaghammer und Sorgfalt: Zivis beim Rückbau
Die Zivis des Naturnetzes konnten ihre Arbeiten für einmal mit eher brachialen Mitteln starten. Das Häuschen wurde mit viel Handarbeit und dem Vorschlaghammer in seine Einzelteile zerlegt, und die nicht mehr weiterverwendbaren Baumaterialien wurden nach Material getrennt dem Recycling zugeführt. Wiederverwendbare Materialien wie Ziegel und Steine wurden für spätere Projekte zwischengelagert – ein Beispiel für nachhaltige Ressourcennutzung.
Ökologische Aufwertung: Vielfalt schaffen auf kleiner Fläche
Nach Abschluss des Rückbaus konnten sich die Zivis an die Umsetzung des vom Naturnetz entworfenen Aufwertungskonzeptes machen. Um der Strukturvielfalt der umliegenden Naturräume gerecht zu werden, wurden auch auf dieser Parzelle verschiedene ökologische Strukturen vorgesehen: So errichteten die Zivis eine 12 Meter lange Trockenmauer, bauten kleine Teiche, legten Totholzhaufen und Steinlinsen an, pflanzten eine Hecke und säten mit Saatgut aus den umliegenden Magerwiesen die offenen Flächen an. Diese Vielfalt an Strukturen schafft Lebensräume für unterschiedlichste Tier- und Pflanzenarten.
Erste Erfolge: Neue Bewohner im aufgewerteten Gebiet
Die Arbeiten wurden von den Zivis mit viel Engagement umgesetzt und das Resultat stimmt uns sehr zufrieden. Schon bald nach der Fertigstellung wurden einzelne Bergmolche in den neuen Teichen gesichtet. Die Hoffnung ist gross, dass die ersten Gelbbauchunken die Kleingewässer noch in diesem Jahr finden und nutzen werden. Diese schnellen Erfolge zeigen, wie wertvoll solche Massnahmen für die Biodiversität sind.
Nachhaltige Pflege: Regelmässige Unterhaltsarbeiten ab 2024
Im Jahr 2024 beginnen nun die regelmäßigen Unterhaltsarbeiten, um die ökologische Aufwertung langfristig zu sichern. Dazu gehört das Zurückdrängen aufkommender Problempflanzen wie der Armenischen Brombeere und die zweimalige Mahd der offenen Flächen. Diese Pflege stellt sicher, dass die neu geschaffenen Lebensräume nachhaltig erhalten bleiben und weiterhin von verschiedenen Arten genutzt werden können.