Knöterich-Bekämpfung in den Thurauen


Piante neofite, Bosco | realizzato nel Maggio 2014 | Nordostschweiz

Wie schon im Jahr zuvor, wurde das Naturnetz beauftragt, einem der wohl schlimmsten Neophyten zu Leibe zu rücken. Der Japanknöterich säumt schon längst die Ufer der Thur und bildet vor allem von der Zürcher Kantonsgrenze flussaufwärts Dominanzbestände.

Diese Bestände „versorgen“ leider auch die wertvollen Flächen der Thurauen-Region mit neuem, wuchsfähigem Pflanzenmaterial, welches durch Hochwasser auf die Kiesinseln, an die Ufer und in die angrenzenden Wälder der Thurauen geschwemmt wird. Bereits ein Pflanzenfragment, ein Stückchen des Rhizoms oder ein kleiner Stängelabschnitt reichen aus, um eine neue Pflanze wachsen zu lassen!

Den alten, grossen Knöterich-Exemplaren ist durch Handarbeit nicht mehr beizukommen und der Einsatz von Gift ist in den Thurauen verboten. Deshalb werden diese ausgebaggert und gesondert entsorgt. Damit aber nicht noch weitere Flächen verseucht werden, machte man sich auf die Suche nach neuen Keimlingen und eingeschwemmten Pflanzen. Das hiess für die Zivis vom Naturnetz: Minutiöses Durchkämmen des Überschwemmungsperimeters auf beiden Uferseiten und unter voller Konzentration und mit Adleraugen Ausschau halten nach den kleinsten Sprossen und neu eingeschwemmten Pflanzen.

Wurde dann ein feindliches Exemplar entdeckt, wurde der Standort für zukünftige Kontrollen mittels GPS aufgenommen und es folgte der nächste heikle Teil dieser „Spezial-Mission“: Mit allergrösster Sorgfalt wurde die gesamte Pflanze ausgegraben. Kein Stück durfte verloren gehen, abgerissen oder gar verstreut werden. Erst wenn die Pflanze sicher im Kehrichtsack verschwunden ist und schlussendlich der Müllabfuhr mitgegeben wurde, war der Auftrag erfüllt!


vicino