Obstbaumpflanzung Segetenweg


Piantagione di alberi da frutta | realizzato nel Dicembre 2016 | Altipiano

Das Wehrenbachtobel ist nicht nur ein wunderschönes Naherholungsgebiet, sondern auch ein ökologischer Hotspot der Stadt Zürich. Wasseramsel, Schwarzspecht, Gelbbauchunke, Ringelnatter und Brand-Knabenkraut sind, unter anderem, hier im Bachtobel sowie in den angrenzenden Wäldern und Hangrieden zu finden. Das Naturnetz ist regelmässig im Auftrag von Grün Stadt Zürich mit der Pflege und Aufwertung dieser Flächen beschäftigt.

In diesem Herbst sollte es um die Pflanzung von Obstbäumen und Rosensträuchern in zwei Hochstamm-Obstgärten beim Segetenweg in Witikon gehen. Die Produktion von Obst in Hochstamm-Kultur ist in den letzten 100 Jahren aufgrund der Intensivierung und Mechanisierung der Landwirtschaft in der Schweiz massiv zurückgegangen. Waren die Wiesen und Weiden im Mittelland früher richtiggehende Obstbaumwälder, sind heute auf den meisten Flächen, wenn überhaupt, nur noch einzelne Bäume oder Baumgruppen zu finden. In Zahlen gefasst: 1951 gab es in der Schweiz 14 Millionen Hochstamm-Obstbäume, heute sind es gerade noch 2 Millionen. Dabei sind Hochstamm-Obstbäume äusserst wertvolle Lebensräume für viele Vögel (bspw. Gartenrotschwanz, Grünspecht und Steinkauz) und holzbewohnende Insekten, die bei uns selten geworden sind. Grün Stadt Zürich fördert deshalb die Pflanzung und den Erhalt dieser Bäume. Mit Erfolg: Seit 2012 stehen in der Stadt Zürich wieder mehr als 10'000 Hochstamm-Obstbäume, doppelt so viele wie nur zehn Jahre zuvor.

Zur Fortführung dieses Projekts machten wir uns im November diesen Jahres also auf den Weg nach Witikon, bewaffnet mit Schaufeln, Giesskannen, 22 Obstbäumen seltener Sorten und 4 Wildrosensträuchern. Ein Teil der Obstbäume war als Ersatz für abgestorbene Bäume gedacht. Diese wurden nicht entfernt, sondern nur soweit zurückgeschnitten, dass die neuen Bäume Platz haben und keine Äste herunterzubrechen drohen. Als sogenanntes "stehendes Totholz" sind sie nämlich weiterhin ein wertvoller Lebensraum für Insekten und Vögel. Anschliessend hoben wir die Pflanzlöcher aus und versahen diese mit einer Handvoll Hornspänen als Dünger sowie Mäuseschutzgitter als Schutz vor allzu gefrässigen Wühlmäusen. Anschliessend schlugen wir einen Pfahl ein, der dem jungen Obstbaum beim Anwachsen als Stütze dient. Nun konnten wir den Obstbaum in die Pflanzgrube setzen, diese wieder mit Erde auffüllen, den Baum mittels Kokosfaserstrick am Pfosten befestigen und mit einer Schutzhülse aus Plastik gegen Wildverbiss schützen. Als letztes brauchte der Baum noch Wasser - VIEL Wasser! 30-40l sind nötig, damit die Erde richtig an die Feinwurzeln gespült wird und diese ihre Funktion nach dem Pflanzen schnell wieder aufnehmen können. Dazu füllten wir unseren grossen Wasserkanister an einem nahen Hydranten auf und transportierten so das benötigte Wasser bis zum Obstgarten.

Zudem pflanzten wir vier Wildrosensträucher und entfernten einige Neophyten - Blauglockenbäume, Forsithien und Sommerflieder - in nahegelegenen Hecken. Die Zivis hatten grossen Spass an der Arbeit in diesem schönen Ecken der Stadt Zürich. Ich bin sicher, der eine oder andere wird nach seinem Dienst wieder einmal hier vorbeikommen, um zu sehen, wie es "seinen" Bäumen geht.


vicino