Weidezäune zur Besucherlenkung in den Thurauen


Piantagione di siepi, Piccole strutture, Allestimento di areali, Visite guidate | realizzato nel Dicembre 2021 | Nordostschweiz

Im Zürcher Weinland, wo Thur und Rhein aufeinandertreffen, liegen die Thurauen. Mit einer Fläche von fast 400 Hektaren bilden sie das grösste Auengebiet des Schweizer Mittellands. Sie locken als nationales Schutzgebiet und als Refugium für unzählige Tier- und Pflanzenarten täglich viele interessierte Besucher in die Region. Ein besonders beliebtes und hoch frequentiertes Ausflugsziel ist dabei der Thurspitz, wo die Thur in den Rhein mündet.


Leider können grosse Mengen an Besucher die hiesige Tier- und Pflanzenwelt auch stören - erst recht, wenn die markierten Strassen und Pfade verlassen werden. Aus diesem Grund hat das Naturnetz am Thurspitz eine neue Besucherlenkung in Form eines lebenden Weidezauns errichtet. Die Fachstelle Naturschutz Zürich und der Rangerdienst Thurauen entschied sich zu diesem Schritt, da in Vergangenheit immer wieder Besucher (zum Teil sogar mit Hunden) offene Wegstellen nutzten, um sich abseits der Wege zu bewegen. Dieses Eindringen in sensible Naturschutzflächen stört dort nistende und verstecksuchende Tierarten. Darunter litt gerade beim Thurspitz vor allem der an Uferabbrüchen brütende Eisvogel, welcher deshalb in jüngster Zeit einige seiner Bruten verlor.


Der wachsende Weidezaun soll zukünftig eine natürliche Barriere zu heiklen Biotopen bilden. Für die Landschaftspflege und als Beobachtungsmöglichkeit für die Besucher wurden breite Durchgänge in beide Zaunabschnitte integriert, welche bei Bedarf wie ein Tor geöffnet werden können. Der unnatürliche Metallzaun dient in einer ersten Phase als Verbiss-Schutz gegen den Biber. Dieser Schutz wird aber sobald wie möglich wieder entfernt.


Abseits der Wege wird dank unseres Einsatzes zukünftig also wieder mehr Ruhe in die Thurauen kehren. Der Eisvogel in den Flussuferhöhlen, der Laubfrosch im Laichgewässer oder der Bieber in seinem Bau werden dieses Geschenk noch so gerne annehmen. Trotzdem bleiben diese schönen Orte nach wie vor für Besucher zugänglich und wer weiss, vielleicht häufen sich dank dieser Massnahmen zukünftig auch die spannenden und schönen Begegnungen mit Eisvogel & Co.


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