Seit den 50er Jahren sind in der Schweiz rund 4 von 5 Hochstamm-Obstbäumen verschwunden. Der grösste Anteil davon ist der einfacheren maschinellen Bewirtschaftung des Landwirtschaftslandes zum Opfer gefallen. Die arbeitsintensiven Obstgärten wurden vielerorts gerodet, stattdessen wurde das Land beackert oder als reine Weide oder Wiese genutzt. Hinzu kommt, dass viele der alten, abgestorbenen Bäume nicht ersetzt wurden und die Flächen so nach und nach an Strukturvielfalt verloren. Dabei sind Hochstamm-Obstbäume äusserst wertvoll für viele Tierarten wie beispielsweise den Gartenbaumläufer, den Grünspecht oder den Steinkauz.

Grün Stadt Zürich versucht seit einigen Jahren diesem Trend entgegen zu wirken. So finden regelmässig im ländlichen Raum der Stadt Zürich Hochstamm-Obstbaum-Pflanzungen statt. Auch in diesem Jahr durften wir für Grün Stadt Zürich neun Hochstamm-Obstbäume in Unteraffoltern pflanzen.

Auf einer Parzelle bei der Kirche Unterdorf ergänzten wir den letzten verbliebenen alten Baum mit neun Jungbäumen - zwei Apfel- und sieben Birnbäume. Dazu mussten wir zuerst ausreichend grosse Pflanzlöcher ausheben und mit Mäuseschutzgitter als Schutz vor gefrässigen Wühlmäusen auskleiden. Anschliessend schlugen wir Pfähle ein, die den jungen Obstbäumen beim Anwachsen als Stütze dienen werden. Nun konnten wir die Obstbäume in die Pflanzgruben setzen, diese wieder mit Erde auffüllen und die Bäume mittels Kokosfaserstrick am Pfosten befestigen. Als letztes brauchten die Bäume noch Wasser - VIEL Wasser! 30-40l sind pro Baum nötig, damit die Erde richtig an die Feinwurzeln gespült wird und diese ihre Funktion nach dem Pflanzen schnell wieder aufnehmen können.

Für die Zivis war es eine eindrückliche und lehrreiche Erfahrung - wer in ihrem Alter kann heutzutage von sich behaupten, schon einmal einen Baum gepflanzt zu haben?


vicino

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