Unterhalt von Vernetzungsstrukturen in den Langen Erlen


Neophyten, Gewässer | Realisiert im November 2012 | Nordwestschweiz

Als Grüne Lunge der Stadt Basel erstreckt sich der „Landschaftspark Wiese“ im Nordosten des Kantons über die Landesgrenze hinweg Richtung Weil am Rhein. Diese Ebene war ursprünglich eine Auenlandschaft, welche von der Wiese mit ihren Nebenarmen geprägt war. Nach der Begradigung der Flussläufe entstand eine vielfältige Kulturlandschaft. Wie Vielerorts hat auch hier seit Mitte des letzten Jahrhunderts eine Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung stattgefunden. Dabei ging ein Teil dieser Vielfalt verloren. Mit dem „Aufwertungskonzept Natur“ des Landschaftspark Wiese wird seit 2010 versucht, die bestehenden Naturwerte zu erhalten und aufzuwerten.

Im November durfte das Naturnetz seine Manpower auf verschiedenen Vernetzungsflächen, welche zur Erreichung dieser Ziele dienen, einsetzen. Entlang des neuen Teils des „Alten Dychs“ * mussten wir auf einer Länge von einem Kilometer die neu gestalteten Ufer von „eingeflogenen“ Neophyten (Goldruten, Sommerflieder, Robinien) befreien. Solche Flächen werden gerne und schnell von invasiven Pflanzen besiedelt. Werden diese von Anfang an bekämpft, kann eine Besiedlung vermieden werden. Entlang des „Neuen Dychs“ mähten wir eine Fläche, welche mit Hochstauden bewachsen ist und schichteten das Schnittgut zu Haufen auf. Solche Strukturen bieten Unterschlupf für viele Tiere und gute Eiablageplätze für die im Gebiet vorkommende Ringelnatter. Diese einheimische Schlangenart ernährt sich hauptsächlich von Amphibien und lebt bevorzugt in Gewässernähe. Zur Eiablage nutzt sie Haufen aus verrottendem organischem Material. Die beim Abbauprozess entstehende Wärme brütet ihre Eier aus. Des weiteren befreiten wir Kleinstgewässer, welche als Trittsteinbiotope auf Vernetzungsstreifen angelegt wurden, von Vegetation. Sie waren total zugewachsen, so dass kein freies Wasser mehr vorhanden war. Die kleinen offenen Wasserstellen bieten nun Lebensraum für Libellen und andere Wasserinsekten.

Mit diesen zum Teil kleinen Eingriffen konnte das Naturnetz einen Beitrag zur Bereicherung der Strukturvielfalt in den Vernetzungselementen in den Langen Erlen beitragen. Von diesem nun besser möblierten Lebensraum werden verschiedene Tier- und Pflanzenarten profitieren.

* „Dych“ (Dialekt) bezeichnet ein künstlich angelegtes stehendes oder fliessendes Gewässer


In der Nähe

Offene Stellen - Jetzt bewerben!