Direkt unterhalb der Bergstation Rigiblick liegen zwei unüberbaute Parzellen. Während Jahrzehnten wurden sie für den semi-professionellen Gemüseanbau genutzt. Der bisherige Pächter musste dies jedoch aus gesundheitlichen Gründen aufgeben.

Zusammen mit Grün Stadt Zürich, Departement Pachten und Mieten, hat das Naturnetz einen Gestaltungsvorschlag erarbeitet. Dieser beiinhaltete die Reduzierung der vorkommenden gebietsfremden Pflanzenarten, eine Rekultivierung der Fläche in Blumenwiese, einen Teich- und Holzkastenbau sowie weitere kleinere flankierende Massnahmen. Im Frühjahr 2017 wurde mit der Umsetzung begonnen.

In einem ersten Schritt wurde die bestehende Baumhecke stark ausgelichtet, die trivialen Baum- und Straucharten reduziert und die meisten Bäume gefällt, sodass sie wieder den Charakter einer artenreichen Mittelhecke erhielt. Dazu waren gröbere Fällarbeiten nötig. Das anfallende Kleinholz wurde vor Ort zu Hackschnitzel verarbeitet oder zum Bau von Asthaufen verwendet. Mächtigere Stammdurchmesser dienten als Baumaterial für einen Holzkasten (Krainerwand) und eine Holzbeige. Die Krainerwand soll künftig, zusammen mit der benachbarten Steinmauer, den bestehenden Geländeeinschnitt schützen und erhalten.

Unmittelbar neben dem bestehenden Geländeeinschnitt wurde in Handarbeit mit Schaufel und Pickel ein Flachwasserteich für Amphibien, Insekten und andere Kleintiere erstellt. Dazu waren umfassende Geländeanpassungen notwendig. Die Zivildienstleistenden konnten dabei lehrreiche Erfahrungen mitnehmen, wie aufwändig solche Geländemodellierungen sind.

Ein Baggerunternehmer hatte die bestehenden Bauten (Gewächshäuser und Geräteschuppen) vor Projektbeginn rückgebaut. Bei den Rekultivierungsarbeiten mussten wir feststellen, dass einiges an Altlasten im Boden zurückblieb. Glasscherben, vergrabene Kabel, Plastik, Styropor und diverse andere Abfälle wurden sorgsam von den Zivildienstleistenden aus dem Boden geholt und fachgerecht entsorgt.

Exoten wie Kirschloorbeer, Forsythien, Henrys Geissblatt, Einjähriges Berufkraut, Goldruten etc. wurden während der ganzen Projektperiode ausgestockt bzw. regelmässig gejätet. Bei einem grösseren Bestand von Staudenknöterich wurde die chemische Bekämpfung eingeleitet.

Die Ansaat der Blumenwiese erfolgte zeitgerecht im Vorsommer inkl. der nachfolgenden Säuberungsschnitte. Bereits im Herbst waren die ersten Erfolge der Aufwertung sichtbar. Libellen schwirrten um den Flachwasserteich, verschiedene blühende Habichtskräuter und die Wiesen-Flockenblumen sowie Bodenrosetten von Wiesensalbei und Königskerzen konnten bereits in der Blumenwiese entdeckt werden. Wir sind gespannt wie sich die Fläche in den kommenden Jahren entwickelt.


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